von der Zahntechnikerin zur Epithetikerin

Epithetikerin Tina Ausbildung zur Zahntechnikerin in Celle

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Tina ist Epithetikerin. Ein seltener Beruf und doch so wichtig für viele Menschen.

Erkläre mal wie deine Ausbildung zur Zahntechnikerin so ablief.

Die duale Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Nach eineinhalb Jahren findet eine Zwischenprüfung statt. Und zum Abschluss gibt es die Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer. Zahntechniker*innen stellen zahntechnische Produkte her. Da reicht vom vollständig künstlichen Gebiss, über Kronen und Brücken bis hin zu Schienen und Zahnspangen. Für den Zahnersatz werden Materialien wie Kunststoff, Keramik und Titan verwendet. Es kommen neue Technologien und Verfahren, wie CAD/CAM oder 3D Druck zum Einsatz.

Wie bist du auf den Beruf des Epithetikers aufmerksam geworden und was ist das eigentlich genau?

Während meiner Ausbildungszeit zur Zahntechnikerin wurde die Weiterbildungsmöglichkeit zur zertifizierten Epithetikerin in der Berufsschule kurz angesprochen. Da war meine Neugier geweckt. Nach beenden der Ausbildung habe ich mir öfter Gedanken über die Zukunft gemacht. Schnell wurde mir klar, dass mich die medizinischen, künstlerischen und handwerklichen Aspekte der Epithetik sehr interessieren.

Epithetiker*innen versorgen betroffene Patienten mit künstlichen Gesichtsteilen, den sog. Epithesen, nach Tumorerkrankungen, angeborenen Fehlbildungen oder Unfällen.

Welche Voraussetzungen sollte man für die Weiterbildung mitbringen und wie läuft sie ab?

Voraussetzung ist zum Beispiel die abgeschlossene Berufsausbildung in der Zahntechnik. Anschließend kann die dreijährige Weiterbildung bei einem Mentor (Epithetiker*in) beginnen. Dieser lehrt die angewandte Theorie und den praktischen Part. Von der Patientenbetreuung über die Epithesenherstellung bis hin zu den klinischen Tätigkeiten ist sehr viel dabei.

Die Weiterbildung gestaltet sich als so genanntes „Training on the Job“. Und sie kann berufsbegleitend im bestehenden Arbeitsverhältnis durchgeführt werden. Die Theorie eignet man sich in einem Selbststudium und auf Seminaren an. Die Weiterbildung endet mit einer Abschlussprüfung.

Und wie ging es nach der Weiterbildung weiter?

Nach der Weiterbildung konnte ich weiterhin das Team vom Institut für Epithetik in Celle tatkräftig unterstützen. Drei Jahre später wurde ich zur Juniorpartnerin der Institutsleitung Sylvia Dehnbostel. Und ich engagiere mich ehrenamtlich im Prüfungsausschuss des Deutschen Bundesvereins der Epithetiker. Seit kurzem bin ich dort sogar Referatsleitung.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Dir aus und was gefällt dir daran am meisten?

Bei uns ist kein Tag gleich. Wir sind viel in Kliniken unterwegs, für Beratungsgespräche und OP-Begleitungen. Die Patienten kommen zu uns in die Praxis zu Versorgungs- und Nachsorgetermine. Die Abwechslung und Kreativität gefallen mir besonders gut. Genauso wie das Glücksgefühl der Patienten, wenn sie mit der fertigen Epithese in den Spiegel schauen und ein großes Stück Lebensqualität zurück gewonnen haben.

April 2022,
Dana Schumacher, IHK Lüneburg-Wolfsburg

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