Von der Auszubildenden zur Filialleiterin

Patrycja Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau

Von der Auszubildenden zur Filialleiterin in Rekordzeit

Patrycja Krajewska hat ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk bei der Geflügelhof Schönecke GmbH gemacht. Als sie erfolgreich ihre Ausbildung beendete, verließ eine andere, langjährige Mitarbeiterin das Unternehmen und somit war in einem wichtigen Markt eine Stelle als Filialleiterin frei geworden. Geschäftsführerin Ruth Staudenmayer hatte die feste Überzeugung, dass Patrycja Krajewska das fachliche und charakterliche Rüstzeug hat, um so eine Position bestens ausfüllen zu können und somit ein toller Ansprechpartner für Kunden und Kollegen sein wird. Wenn also etwas passt, darf man auch nicht lange zögern, sondern handeln.

Wie ist es ursprünglich dazu gekommen, dass Sie sich für eine Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk entschieden haben?

Patrycja Krajewska: Ich habe früher die Handelsschule besucht und mich auch für das Thema „Handel“ interessiert. Aufgrund der Tatsache, dass ich sehr früh Mutter geworden bin, hatte ich keine Gelegenheit direkt nach der Schule eine Ausbildung zu machen. Nebenbei habe ich allerdings immer wieder im Handel gearbeitet, viel auch im Lebensmitteleinzelhandel und auch einmal in einem Fashion Store. Den ganzen Tag aber die Ware mit den Sicherheitsmeldern zu bestücken, war doch sehr langweilig. Eines Tages habe ich mich beim Geflügelhof Schönecke beworben, weil mir der Verkauf von Lebensmitteln immer am meisten Freude gemacht hat. Frau Staudenmayer, fragte mich, ob ich eine entsprechende Ausbildung hätte. Das musste ich verneinen und daraufhin bot mir Frau Staudenmayer diese dann einfach an. Und sie haben zugesagt. Aufgrund meines Alters von damals 35 Jahren war ich erst ein wenig unsicher, da ja gerade auch auf der Berufsschule alle deutlich jünger sind, aber es hat sich ganz schnell gezeigt, dass dies für niemanden ein Thema war. Ich gehörte schnell dazu und ich habe damit definitiv die richtige Entscheidung getroffen.

Was gehört zu den grundsätzlichen Aufgaben und Fähigkeiten, die man erlernen muss, um nach der Ausbildung, ihren Beruf sattelfest zu beherrschen?

Vor allem natürlich das Führen von Beratungs- und Verkaufsgesprächen und man muss in der Lage sein, alle Produkt- und Herkunftsinformationen sicher zu beherrschen. Dann gehört die Organisation von Wareneingängen und -ausgängen dazu, natürlich auch die betriebswirtschaftlichen Grundlagen, das Marketing und die Warenpräsentation sowie die Gestaltung von Werbung und der Verkaufsräume, denn, wie wir alle wissen, das Auge isst immer mit.

Sie lernen ja auch selbst Lebensmittel herzustellen, wie darf man sich das vorstellen? Was lernt man da konkret?

Wir lernen ganz konkret, wie einzelne Produkte Schritt für Schritt hergestellt werden und setzen das auch im praktischen Unterricht um. Wir lernen alle Abläufe von der Zerlegung über die Verarbeitung bis hin zum eigentlichen Produkt. Bei Schönecke werden auch spezielle Kochkurse gemacht, damit wir ein gutes Gefühl für unsere Waren bekommen und unsere Kunden eben auch authentisch beraten können.

Während Ihrer Ausbildung durften sie längere Auslandspraktika in Österreich und Frankreich machen. Wie kam es dazu und was haben Sie dort gemacht?

Das war auf jeden Fall eine ganz tolle Erfahrung, die ich da machen durfte. Unsere Berufsschule arbeitet mit der IFA zusammen, eine Organisation, die sich für den internationalen Austausch zwischen Fachkräften engagiert. In Österreich habe ich ein dreiwöchiges Praktikum gemacht, um zu lernen, wie die das dort machen. Das hat extrem viel Spaß gemacht, allerdings war es eine echte Herausforderung die österreichischen Produktbezeichnungen zu verstehen, oder wissen Sie spontan, dass ein Rinderfilet dort Lungenbraten heißt und Schweinenacken Schopfbraten genannt wird. Man lernt eben immer wieder etwas Neues dazu.

Und welche Erfahrung haben Sie in Frankreich gemacht?

Das war ein neuntägiges Austauschprogramm, in dem ich dort zur Schule gegangen bin und anschließend kamen die französischen Berufsschüler zu uns. Wir haben so gegenseitig viel über die jeweilige Herstellung landestypischer Spezialitäten gelernt.

Nach der erfolgreichen Abschlussprüfung sind sie sehr schnell Filialleiterin eines Marktes bei Schönecke geworden. Wie kam es dazu?

Ich war sehr überrascht und sehr glücklich, als ich so ein unfassbares Angebot so kurz nach der Beendigung meiner Ausbildung bekam. Und es ist einfach ein tolles und auch sehr motivierendes Gefühl, wenn man spürt und hört, dass jemand einem sehr viel zutraut. Frau Staudenmayer hatte mich auch irgendwann mal gefragt, was mein Traum wäre und ich antworte, dass ich gerne mal ein eigenes Geschäft hätte. Für mich war das aber einfach nur eine schöne Vorstellung und dann passierte dieses kleine Wunder und ich bekam diese Chance.

Was ist denn das Besondere für Sie an Ihrem Beruf?

Für mich ist es die große Abwechslung, die wir in unserem Beruf haben. Wir lernen jeden Tag neue Menschen kennen, bauen innige Beziehungen zu Stammkunden auf. Und es macht mir Spaß, unsere Ware so zu präsentieren, dass die Menschen es gerne kaufen, um es später zu Hause zu genießen.

Welche Tipps würden Sie jemanden mit auf den Weg geben, der in Ihrem Beruf erfolgreich eine Ausbildung machen möchte?

Man muss kommunikativ und den Kunden gegenüber offen sein. Das ist für mich das A und O. Durch die Gespräche lernen wir unsere Kunden kennen und können dadurch immer besser auf ihre Bedürfnisse und Wünsche eingehen oder auch mal gezielt etwas empfehlen. Eine positive Lebenseinstellung und Freude am Umgang mit Menschen sind einfach essenziell, schon alleine damit wir im Team gut harmonieren, denn wir sind alle aufeinander angewiesen. Das geht mit guter Laune einfach am besten. Als Führungsperson muss man auch in der Lage sein, seinen Kollegen ein gutes und präzises Feedback zu geben und einen kühlen Kopf zu behalten, schadet nie.

Man spürt es auch gerade hier im Gespräch. Sie scheinen sich bei Schönecke sehr wohlzufühlen. Was macht dieses Unternehmen für Sie so attraktiv?

Der Grund, warum ich mich so wohlfühle, ist vor allem, dass Schönecke ein Familienbetrieb ist und man hier auch tatsächlich so eine familiäre Nähe und Wärme im Umgang miteinander spürt. Ich habe ja auch schon bei großen Supermarktketten gearbeitet, da gibt es häufig ein ewiges Rein und Raus bei den Mitarbeitern. Da bleibt vieles sehr unpersönlich. Dadurch, dass wir uns hier alle sehr gut kennen, können wir auch sehr gut miteinander umgehen und agieren. Und wir wissen hier genau, woher unsere Ware kommt und deswegen können wir diese mit gutem Gewissen verkaufen.

Januar 2021
Frank Sill, Kumst Media

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