Kaufmann für E-Commerce – ein Experte für digitale Prozesse

Finn am Schreibtisch bei seiner Ausbildung in Neu Wulmstorf

Experte für digitale Prozesse

Finn Albers erlernt einen Beruf, den es erst seit drei Jahren gibt. Der 22-Jährige macht eine Ausbildung zum Kaufmann für E-Commerce. In der Adalbert Zajadacz GmbH & Co. KG in Neu Wulmstorf bei Hamburg ist er der erste Azubi, der diesen Abschluss anstrebt. „Eigentlich wollte ich Groß- und Außenhandelskaufmann werden“, sagt Finn: „Doch dann erzählte mir meine Mutter von dem Abschluss. Und ich dachte, warum eigentlich nicht.“ Er schrieb drei Bewerbungen für drei Ausbildungsplätze im E-Commerce – und wurde zu drei Bewerbungsgesprächen eingeladen. Am Ende entschied sich der Abiturient für den Ausbildungsplatz in der Adalbert Zajadacz GmbH & Co. KG, einem Fachgroßhändler für Elektrotechnik.  

Was genau machst du in deiner Ausbildung?

Als angehender Kaufmann für E-Commerce beschäftigt sich Finn mit digitalen Prozessen und Geschäftsmodellen. In seinem Ausbildungsunternehmen ist er vor allem in der E-Business-Abteilung in Einsatz. In diesem Bereich laufen alle Fäden zusammen, wenn es um den digitalen Vertrieb und Kundenkontakt geht. Finn betreut zum Beispiel den Online-Shop des Hauses. Gefriertruhe oder Kaffeemaschine, LED-Flutlichtstrahler oder Solarkabel: Kunden aus dem Handwerk, der Industrie und dem Facheinzelhandel haben online die Wahl zwischen unzähligen Produkten der Elektrotechnik. Finn sorgt mit dafür, dass der Bestellprozess vom ersten Klick bis zur Auslieferung reibungslos funktioniert. 

Wie sind die Aussichten danach?

Kaufleute wie Finn verkaufen Produkte und Dienstleistungen im Internet. Im Idealfall können sie nach ihrer Ausbildung Online-Shops betreuen, Produkte einpflegen, Kennzahlen analysieren, Marketingmaßnahmen entwickeln und Webseiten gestalten. Mit ihrem Abschluss in der Tasche arbeiten Kaufleute im E-Commerce zum Beispiel in Handelsunternehmen mit Online-Shops, im Internetversandhandel, bei Touristikunternehmen oder in Verkehrsbetrieben. „Die Ausbildung gefällt mir bisher sehr gut“, sagt Finn. Das einzige kleine Manko: Dass die Ausbildung noch jung ist, merkt man ihr manchmal etwas an. Aber alles in allem: eine gute Ausbildung.“ 

Was gefällt dir an deiner Ausbildung gut?

Als Azubi in der Adalbert Zajadacz GmbH & Co. KG durchläuft Finn viele Abteilungen. Er ist inzwischen im zweiten Ausbildungsjahr – und hat unter anderem bereits in der Logistik, im Marketing, im Installationsverkauf und im Qualitätsmanagement gearbeitet. „Das macht die Ausbildung abwechslungsreich“, sagt Finn: „So lerne ich nach und nach alle Abläufe und Prozesse im Unternehmen kennen.“ Sein Haupteinsatzgebiet ist und bleibt aber die E-Business-Abteilung, die eng verzahnt ist mit der Marketingabteilung des Hauses. „Die Arbeit in diesem Team macht mir sehr viel Spaß“, sagt Finn: „Der Umgangston ist super. Man vertraut mir und lässt mich eigenverantwortlich arbeiten. Besser könnte ich es mir nicht vorstellen.“  

Berufsschule – was genau macht man da?

Das eine ist die Praxis, das andere die Theorie: In der Berufsschule in Zeven, zwischen Bremen und Hamburg, sitzt Finn mit insgesamt 14 Mitschülern. Im ersten Ausbildungsjahr standen Rechnungswesen, Verträge im Online-Vertrieb und Beschaffung sowie die Sortimentsgestaltung auf dem Stundenplan. Das zweite Schuljahr dreht sich unter anderem um Servicekommunikation, Rückabwicklungsprozesse und die Umsetzung von Online-Marketing-Maßnahmen wie zum Beispiel Bannerwerbung, Suchmaschinenoptimierung und E-Mail-Werbung.  Im dritten Ausbildungsjahr erwartet Finn einen Blick auf Online-Vertriebskanäle und Auswertungsmöglichkeiten und ein berufsbezogenes Projekt. „Bisher sind die Inhalte interessant, manchmal sehr nahe dran an den Inhalten der Groß- und Außenhandelskaufleute“, sagt Finn: „Aber insgesamt gut – und machbar. Meine Abschlussprüfung Teil 1 liegt schon hinter mir.“ Fehlt nur noch Abschlussprüfung Teil 2 – und ein Plan für die Zeit nach der Ausbildung. „Die Ausbildung ist erstmal ein guter Start ins Berufsleben“, sagt Finn: „Was danach kommt, wird sich noch zeigen.“  

 

Februar 2021
Grit Preibisch, IHK Lüneburg-Wolfsburg

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