Nina wird Werkzeugmechanikerin in Soltau
Nina hält sich nicht lang mit Vorurteilen über angebliche „Männerberufe“ auf. Die angehende Werkzeugmechanikerin macht eine Ausbildung in der G.A. Röders GmbH in Soltau. Sie ist eine von nur wenigen Frauen in dem technisch-handwerklichen Bereich des Betriebs. „Das macht mir überhaupt nichts aus“, sagt Nina: „Ich komme damit sehr gut klar. Die Kollegen sind alle sehr nett und hilfsbereit.“ Die 21-Jährige hat sich schon immer für technische Zusammenhänge interessiert, doch dass ihr der Job so viel Spaß macht, hätte sie nicht gedacht.
Eigentlich wollte die Abiturientin Architektur studieren. Doch irgendwie konnte sie sich ein Vollzeitstudium nicht so richtig vorstellen. „Ich wollte mehr Praxis und weniger Theorie. Eine Ausbildung war für mich der richtige Schritt.“ Inzwischen ist sie im dritten Lehrjahr. Als Werkzeugmechanikerin stellt Nina Formen, Stanzen, Mess- und Prüfvorrichtungen her. Sie bedient Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen, um Metallstücke in Form zu bringen. Bauteile, die im Automobil- und Flugzeugbau gebraucht werden. „Jeder Tag ist anders“, sagt Nina, „ich lerne immer wieder Neues.“
Wie hat sie ihren Ausbildungsberuf gefunden? „Ich habe eine Bewerbung geschrieben, ein zweiwöchiges Praktikum gemacht und dann hatte ich die Stelle“, sagt Nina. Im Grunde also ganz einfach. Mit dem Sohn einer der Röders-Geschäftsführer ist sie in die Schule gegangen und die Röders-Niederlassung in Tschechien hat sie bei einer Klassenfahrt kennengelernt. Ein Praktikum ist bei ihrem Betrieb Voraussetzung für eine Ausbildungsstelle. „So können beide Seiten schauen, ob es passt“, sagt Nina.
Ihr Arbeitstag beginnt um 6.30 Uhr. Alle Azubis müssen in der Frühschicht ran, haben dafür aber schon um 15 Uhr Feierabend. Was muss man mitbringen? „Technische Grundkenntnisse sind hilfreich“, sagt die 21-Jährige. Bald hat sie ihre Abschlussprüfung. Was danach kommt? „Erstmal konzentriere ich mich auf die Prüfung“, so Nina. „Ich würde aber gern ein duales Studium dranhängen und hierbleiben wollen.“
März 2020
Grit Preibisch, IHK Lüneburg-Wolfsburg