Zerspanungsmechanikerin

Nadine Zerspanungsmechanikerin aus Rotenburg

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Zerspanungsmechanikerin – Wo gehobelt wird, da fallen Späne!

Im Ausbildungsbetrieb von Nadine sind das schon einmal ein paar Tonnen Metallspäne pro Tag.

Nadine ist 29 Jahre alt und hat im August 2021 ihre Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin bei der SIMATECH Industrietechnik GmbH in Rotenburg (Wümme) angefangen. Wie sie dazu gekommen ist und was sie da so macht, hat sie uns im Interview erzählt.

Wie bist du auf deinen Ausbildungsberuf gekommen?

Ursprünglich bin ich gelernte Hotelfachfrau, habe aber während der Pandemie gemerkt, dass dieser Beruf für mich nicht zukunftsorientiert ist. Bei der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive ist mein bester Freund auf mich zugekommen und meinte, ich sollte doch mal ein Praktikum in seinem Unternehmen machen und mir den Beruf anschauen. Zu meiner Überraschung hat es mir sehr gefallen, worauf ich mich auch rasch beworben habe.

Wusstest du eigentlich vorher, was eine Zerspanungsmechanikerin so macht?

Nein und mir ist auch aufgefallen, dass kaum jemand diesen Beruf kennt, weder in meinem Freundeskreis noch wo anders. Deswegen finde ich es auch so wichtig, Schüler*innen drauf aufmerksam zu machen.

Und was macht nun eine Zerspanungsmechanikerin genau?

Ich bin im Bereich Frästechnik tätig, dazu muss man sagen, es gibt auch noch Drehtechnik.

Wir fertigen aus Metallen verschiedenster Sorten Bauteile, indem wir Span um Span das überschüssige Material abtragen. Die Werkstücke werden an der Maschine programmiert, dann wird das Material mit den entsprechenden Werkzeugen bearbeitet. Wenn du dir nichts darunter vorstellen kannst, dann schau einfach bei einem Auto unter die Motorhaube. Da findest du einen Motor, der von Zerspanungsmechaniker*innen angefertigt wurde und auch viele weitere Bauteile, wie Schrauben und Anschlüsse. Schau dir dazu auch gerne ein Video an, in dem mein Mitauszubildender Aria und ich zeigen, was wir als Zerspanungsmechaniker*in so machen.

Wie lange dauert deine Ausbildung?

Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre. Dabei durchlaufe ich außer der Fräserei noch viele Abteilungen mit verschiedenen Tätigkeiten. Dazu gehören das Sägen, die Qualitätssicherung und auch die Drehabteilung.

Wie läuft die Berufsschule ab?

Der Berufsschulunterricht findet im ersten Lehrjahr zweimal die Woche, die restliche Zeit einmal in der Woche statt und ich muss sagen, dass der Stoff für diesen Beruf anspruchsvoll ist. Es gab viel neues wie zum Beispiel technisches Zeichnen oder technische Mathematik, die ich mit dem normalen Stoff aus der Schule nicht unbedingt vergleichen würde.

Wirst du gut in deiner Ausbildung unterstützt?

Ja, wir werden im Betrieb immer gut unterstützt, wenn wir Fragen zur Schule oder Fragen zur Arbeit im Betrieb haben. Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass der Beruf auch mit einer höheren Verantwortung verbunden ist, da die Maschinen teilweise bis zu 500.000 Euro kosten können. Wie auch die Werkstücke bis in die Tausende reichen können.

Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung unbedingt mitbringen?

Also zusammengefasst ist handwerkliches Geschick gefragt, aber auch ein ordentliches mathematisches Verständnis und ein sorgfältiges Arbeiten. Wer Interesse für technische Zusammenhänge und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat, kann sich bewerben.

Juli 2022,
Sonja Tiedemann, IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum

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