Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer

Nils Witt Maschinen- und Anlagenführer

Nils macht eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer in Uelzen

Man muss sich aufeinander verlassen können

Nils Witt macht seine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bei der Firma C. Hasse & Sohn in Uelzen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Dachabdichtungen und Wärmedämmungen und Nils Witt arbeitet hier in der Produktion. Hier arbeitet er mit an einer großen Produktionsanlage zur Herstellung speziell beschichteter Dachabdichtungsbahnen. Dabei geht es nicht nur um das Betreiben der Maschinen und Sorgen um den störungsfreien Betrieb, es geht vor allem auch darum, dass die verschiedenen, benötigten Materialien immer rechtzeitig bereitstehen und nachgefüllt werden, damit die Produktionskette auf keinen Fall unterbrochen wird. „Das Wichtigste in unserem Beruf ist, dass sich hier jeder auf den anderen verlassen können muss und man hier nicht einfach rumträumen darf “, sagt Nils Witt.

Produktionkette einfach erklärt

Bei den großen Produktionsmaschinen sind mehrere Arbeitsvorgänge hintereinandergeschaltet. Die Produktion beginnt am sogenannten Ballenanschlag, hier werden riesige Rollenballen unterschiedlichster Materialien und Größen in die Maschine eingelegt. Dafür werden diese mit Gabelstaplern immer just in time herangefahren. Diese aufgerollten Materialeinlagen werden im ersten Schritt von der Maschine abgerollt und durch eine Tränkpfanne gezogen, in der sie zur Weiterverarbeitung mit Spezialflüssigkeiten

durchfeuchtet werden, um dann in der nächsten Pfanne durch Auftragen einer Bitumenschicht sowie verschiedener Bestreuungen zu einer Dachbahn zu werden. Da die Verarbeitung unter Hitze stattfindet, geht es im nächsten Schritt auf die Kühlstrecke und manche Dachbahnen erhalten hier noch weitere Zusatzbeschichtungen. Im letzten Schritt rollt die Maschine diese Bahnen wieder zu großen Ballen, die auf die gewünschten Formate zugeschnitten werden. Anschließend kommen diese dann verpackt

auf die Transportpaletten – und vielleicht auch irgendwann bei einem von uns aufs Hausdach.

Die Aufgaben eines Maschinen- und Anlagenführers

Zu seinem Beruf gehört natürlich nicht nur der Betrieb von Maschinen, fast noch wichtiger ist die Wartung und gegebenenfalls Reparatur. Aktuell sein tägliches Geschäft, da in dieser Jahreszeit bei C. Hasse & Sohn grundsätzlich alle Maschinen ihren jährlichen Check bekommen beziehungsweise weiter ausgebaut und auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. Das bedeutet, dass alles auseinandergebaut

und grundgereinigt wird und zumindest Verschleißteile, wie Drehlager, Walzen ausgetauscht oder repariert werden. „Technisches Verständnis ist für meinen Beruf schon wichtig, respektive ein entsprechendes Interesse, denn hier im Betrieb wird uns wirklich viel beigebracht und man kann sich viel Fachwissen aneignen“, sagt Nils Witt begeistert. „Man muss aber auch akribisch und gewissenhaft sein, beim Montieren solch komplexer Maschinen darf einfach kein Fehler passieren, sonst wird es teuer“, ergänzt er schmunzelnd. Natürlich wird es bei diesen Arbeiten auch mal staubig und schmutzig.

Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer ist extrem viefältig

Wie man sieht, ist die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer extrem vielfältig, so vielfältig, wie es wohl auch unterschiedliche Maschinen weltweit gibt. Neben einer umfangreichen Materialkunde, die man beherrschen muss, muss man später in der Lage sein zum Beispiel Pumpen, Getriebe und Motoren zu reparieren, aber auch selber bestimmte Maschinen oder Teile davon anzufertigen. Dabei kommt man mit modernsten Technologien in Berührung, etwa auch in der Pneumatik und Hydraulik. Zu dem Aufgabengebiet gehört aber auch das Schreiben von Wartungs- und Inspektionsplänen, außerdem wird man in der Qualitätssicherung eingesetzt und muss Mängel bei der Produktion oder den produzierten Gütern finden und beseitigen. Weil die großen Maschinen manchmal nicht ganz ungefährlich sind, da sie zum Beispiel mit spitzen und scharfen Werkzeugen oder großer Hitze arbeiten, lernt man in der Ausbildung auch alles rund um das Thema Arbeitsschutz und Unfallverhütung.

Das Schulpraktikum war der Einstieg in die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer

Über sein Schulpraktikum hat Nils Witt sein Unternehmen kennengelernt und meint: „Ganz ehrlich, anfangs hatte ich natürlich überhaupt keine Ahnung von diesem Beruf und alles war total neu. Aber es hat damals schon sehr viel Spaß gemacht.“ Damit war für ihn auch klar, dass er nach der Schule auf jeden Fall hier arbeiten möchte. Kurzerhand wurde die Bewerbung verschickt und mit einem Ausbildungsvertrag belohnt. Bereut hat er seine Entscheidung keinen Moment, denn was er hier im Betrieb wirklich zu schätzen gelernt hat ist, dass hier, auch wenn man sehr konzentriert und fokussiert arbeiten muss, ein entspannter und fröhlicher Umgang miteinander herrscht. „Im Unternehmen ist man einfach kollegial und bei einer Frage bekommt man immer die entsprechende Hilfe und Unterstützung“, bringt Nils Witt die Arbeitsatmosphäre auf den Punkt. Wenn man Nils Witt im Gespräch zuhört, wundert es einen kaum, dass er nach seiner Ausbildung in seinem Betrieb sehr gerne weiterarbeiten möchte.

Januar 2021
Frank Sill, Kumst Media

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