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Nankes bewusste Entscheidung gegen ein reines Studium.
Mit einer Ausbildung und einer Fortbildung zur Geprüften Betriebswirtin hat Nanke einen dem Master gleichwertigen Abschluss. Wie sie das geschafft hat? Das hat Nanke uns im Interview erzählt.
Wie war das bei dir nach dem Abitur?
Nach meinem Abitur habe ich zunächst ein Freiwilliges Kulturelles Jahr in Hamburg gemacht. Anschließend habe ich dann eine Ausbildung zur Bürokauffrau absolviert. Für mich stand schon immer fest, dass ich die gleiche Qualifikationsstufe wie mit einem Studium erreichen möchte.
Deshalb habe ich schon kurz nach der Ausbildung damit begonnen, mich beruflich weiterzubilden. Zuerst habe ich die Fortbildung zur Geprüften Fachfrau für kaufmännische Betriebsführung gemacht. Danach habe ich mich noch für die Fortbildung zur Geprüften Betriebswirtin entschieden. Letztendlich habe ich so meinen dem Master gleichwertigen Abschluss erlangt.
Wie lange hat die Fortbildung zur Geprüften Betriebswirtin gedauert?
Die Fortbildung hat im Mai 2019 begonnen und insgesamt 2,5 Jahre in Anspruch genommen. Jeden Montag und Mittwoch und einen Samstag im Monat saß ich vor meinem Laptop. Und ich habe mich mit den anderen Teilnehmer*innen und den Dozent*innen im virtuellen Konferenzraum getroffen. Die letzte Prüfung war im Dezember 2021. Neben dem Arbeitsalltag und privaten Vorhaben wurde ich definitiv herausgefordert, diese Zeit durchzuhalten.
Wie lief die Fortbildung ab?
Die Fortbildung hat bei mir – unabhängig von Corona – als Webinar stattgefunden. In der Zeit des Lockdowns aufgrund der Pandemie war dies sehr vorteilhaft. Und es gab keine Beeinträchtigungen für meinen Unterricht. In den ersten 13 Monaten hat der Unterricht in fünf verschiedenen Fächern stattgefunden:
– Marketing-Management
– Rechtliche Rahmenbedingungen der Unternehmensführung
– Bilanz- und Steuerpolitik
– Finanzwirtschaftliche Steuerung
– Europäische und internationale Wirtschaftsbeziehungen
Im Sommer 2020 gab es den ersten Teil der schriftlichen Prüfungen. Nach den unterrichtsfreien Sommerferien ging der Unterricht mit drei neuen Fächern weiter:
– Unternehmensorganisation und Projektmanagement
– Unternehmensführung
– Personalmanagement
Im Sommer 2021 gab es dann den zweiten Teil der schriftlichen Prüfungen. Der darauffolgende Unterricht bereitete mich auf die mündliche Prüfung und die Projektarbeit vor.
Zum Abschluss die Projektarbeit
In meiner Projektarbeit habe ich mich mit dem folgenden Thema befasst:
“Erarbeitung eines Konzeptes zur Einführung eines Arbeitsschutzmanagementsystems”.
Zu dieser Projektarbeit gab es im Dezember 2021 ein fachbezogenes Gespräch. Direkt im Anschluss wurde ich für die Anstrengungen, Mühen und das Durchhalten belohnt. Denn ich habe mein Zeugnis „Geprüfte Betriebswirtin“ erhalten.
Musstest du etwas dafür bezahlen?
Da ich meine Ausbildung zur Bürokauffrau mit einem sehr guten Prüfungsergebnis abgeschlossen habe, konnte ich mich auf das Weiterbildungsstipendium der IHK bewerben. Ich hatte das Glück, dass ich für dieses ausgewählt wurde. So musste ich nur einen kleinen Eigenanteil in Höhe von 10% selbst tragen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir aus?
Ich bin bei der Eisen Trabandt GmbH als Assistentin der Geschäftsführung beschäftigt.
Die einzige Konstante an meinem Arbeitstag ist die Arbeitszeit von 7.00 bis 16.30 Uhr. Da es nur wenige typische Tätigkeiten gibt, sieht bei mir jeder Tag anders aus. Von Aufgaben in der Buchhaltung und Überwachung des Kundenmanagements über das Arbeitssicherheits-, Gesundheits- und Personalmanagement bis zu Projektarbeiten und alltäglichen Problemlösungen jeglicher Art ist alles dabei. Mir gefällt dieser Tätigkeitsbereich sehr. Und Langeweile wird mit Sicherheit nicht aufkommen.
Kannst du deinen Karriereweg empfehlen?
Neben der Aufstiegsfortbildung habe ich an einem weiteren Lehrgang zur “Fachkraft für Lohn und Gehalt” der IHK teilgenommen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich neues Wissen anzueignen und sich so fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Ich kann den berufsbegleitenden Weg, also die Karriere mit Lehre, jedem empfehlen. Und ich würde jeden unterstützen, der sich weiterentwickeln möchte!
Mai 2022,
Sonja Tiedemann, IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum