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nach der ausbildung will ich weitermachen und hier meinen meister machen
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Obaidulah, 26
Zerspanungsmechaniker in Lüneburg

Die Heimat im Herzen: Obaidulah macht eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker und hat seine Zukunft fest im Blick. Er und Meister Christian erzählen dir außerdem, warum ihnen neben dem Beruf die Region um Lüneburg so wichtig ist.

Auszubildender Zerspanungsmechaniker Obaidulah mit verschraenkten Armen vor einer technischen Anlage

Du möchtest mehr von Obaidulah und seiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker oder anderen Berufen im Handwerk erfahren? Wir haben ein paar kurze Videos für dich: Menschen & Berufe

Obaidulah wird Zerspanungsmechaniker in Lüneburg

Wie alles begann

Vor sechs Jahren kam Obaidulah aus Afghanistan nach Deutschland. Mittlerweile hat er hier nicht nur eine neue Heimat gefunden. Sondern er hat auch eine Ausbildung angefangen. Denn er ist angekommen. Und ein Zurück gibt es momentan für ihn ohnehin nicht. Denn in seinem Geburtsland herrschen noch immer Unruhen. „Ich war 2015 zum letzten Mal dort, um meine Familie zu besuchen.“ Da habe er noch einmal bemerkt, wie unsicher das Leben dort ist. Nun ist Lüneburg sein Zuhause geworden.

So hat der 26-Jährige hier auch sein berufliches Glück gefunden: In der Werner Hübner GmbH macht er eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker. Damals in Afghanistan schloss Obaidulah sein Abitur an einer Militärschule ab. Danach landete er über ein Austauschprojekt bei der Bundeswehr. So ging es erst für ihn nach Bayern, Dresden und schließlich nach Soltau.

Da er nun ein ausgebildeter Soldat war, konnte er nicht mehr in seine alte Heimat zurückkehren. Aus diesem Grund galt er in Deutschland von nun an als Flüchtling. So wurde Obaidulah erst nach Braunschweig und später nach Lüneburg weitergeschickt.

Die richtigen Kontakte

Schließlich lernte er in der Begegnungsstätte Mosaique ehrenamtliche Helfer kennen. Sie waren es auch, die ihn auf ein Ausbildungsprojekt der Handwerkskammer aufmerksam machten. Daraufhin lässt Obaidulah sich beraten. Schließlich schreibt er seine Bewerbung und wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Nach einem obligatorischen Praktikum kam dann endlich die große Chance. Endlich bekam er den festen Ausbildungsplatz als Zerspanungsmechaniker.

Wie sieht der Ausbildungsalltag aus und bleibt noch Zeit für Hobbys?

Heute fertigt Obaidulah Bauteile aus Stahl, Leichtmetall und Kunststoff. Er dreht, fräst und schleift große und winzig kleine Schrauben, Muttern, Kolben, Zahnräder und viele andere Metallteile. Dabei kommt es vor allem auf Präzision an: Das Bauteil muss hundertprozentig und um hundertstel Millimeter genau nach Plan gefertigt werden, damit es später zu seinem Gegenstück passt. Obaidulah muss daher sorgfältig und genau arbeiten. Die dafür nötigen mechanischen Grundlagen und Eigenschaften der Werkstoffe lernt er Schritt für Schritt in der Ausbildung kennen. „Und wir lernen, technische Zeichnungen zu verstehen und anzufertigen.

Ich finde den Job toll.“ Arbeitsbeginn ist zur Frühschicht immer um 6 Uhr. „Dafür habe ich schon um 14.30 Uhr Feierband und noch den halben Tag vor mir.“ Nach seiner Ausbildung will Obaidulah weiter in diesem Bereich arbeiten und sogar seinen Meister machen.

In seiner Freizeit hat der junge Mann noch genug Zeit um Gitarre zu spielen, Freunde zu treffen und in der Begegnungsstätte Mosaique vorbeizuschauen. Dort arbeitet Obaidulah heute ehrenamtlich mit anderen Flüchtlingen: „Jetzt helfe ich anderen bei ihren Bewerbungen oder bei der Vorbereitung von Bewerbungsgesprächen. Und beim Ankommen in einer neuen Heimat.“

 

September 2018
Grit Preibisch, IHK Lüneburg-Wolfsburg

Auszubildender Obaidulah geht ins Mosaique in Lüneburg, an der Wand lehnt ein hellblaues Fahrrad

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